Deutscher ProphylaxePreis für den Verein „Zahngesundheit Tirol“
Am 1. Juli 2016 wurde dem „Verein Zahngesundheit
Tirol“ in Ludwigsburg der Deutsche Preis für
Dentalhygiene 2016 verliehen. Damit wurde erstmals
ein Team - und keine Einzelperson - für seine
Bemühungen um die Zahngesundheit mit diesem
bedeutenden deutschen Prophylaxepreis ausgezeichnet.
Für die Preisjury maßgeblich waren, so Laudator Univ.-Prof. Dr.
Johannes Einwag (Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für
Präventive Zahnheilkunde), die von den Proponenten dieses
Vereines geleistete Grundlagen- und Überzeugungsarbeit, die
Einführung einer flächendeckenden Zahngesundheitsvorsorge
in den Kindergärten und den Volksschulen Tirols, die Schaffung
des Berufsbildes der Zahngesundheitserzieherin, die Imple-
mentierung einer Ausbildung zur Prophylaxeassistentin und
somit die Etablierung der professionellen Zahngesundheits-
vorsorge in den Tiroler Zahnarztpraxen.
Darüber hinaus ist der „Verein Zahngesundheit Tirol“ seit
Jahren in der Fortbildung für ZahnärztInnen und Zahnarzt-
assistentinnen aktiv.
Der Preis wurde von den Proponenten des Vereins
Zahngesundheit Tirol, DDr. Elmar Favero und Thomas Czermin
sowie den in der Ausbildung tätigen Prophylaxeassistentinnen
entgegengenommen.
Tirol in der Vorreiterrolle – Facts
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Basierend auf den vorwiegend an der Univ. Zahnklinik Innsbruck unter Univ.-Prof. Dr. Siegfried Kulmer erarbeiteten
wissenschaftlichen Grundlagen der zahnmedizinischen Prävention wurde von DDr. Elmar Favero mit Unterstützung des
Arbeitskreises für Vorsorgemedizin (Vorsitzender Dr. Helmut Fischer) ab 1985 ein Vorsorgeprogramm für Tiroler
Kindergärten und Schulen eingerichtet. Dafür wurde auch ein Ausbildungslehrgang für die
Zahngesundheitserzieherinnen erarbeitet und konsequent umgesetzt.
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In wenigen Jahren entwickelte sich dieses Vorsorgeprogramm für Tiroler Kindergärten und Volksschulen zum
erfolgreichsten Gesundheitsvorsorge-Programm in Österreich.
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1986 hatten noch ca. 80% der Kinder und Jugendlichen Karies (Kariesmorbidität) und durchschnittlich ca. 5
geschädigte Zähne (Kariesprävalenz).
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In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sich die epidemiologische Situation in Tirol völlig geändert:
Beinahe 80% der Kinder und Jugendlichen sind nun kariesfrei und haben im Durchschnitt nur noch 0,6 geschädigte
Zähne.
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Somit liegt Tirol auch weit über dem österreichischen Durchschnitt (53% kariesfrei und 1,4 geschädigte Zähne).
(Quelle: Favero 2002, ÖBIG/GÖG 2011/12)
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Aus diesem Programm entwickelte sich die Idee, Prophylaxeassistentinnen für die professionelle Mundhygiene in
Zahnarztpraxen auszubilden.
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Das Ausbildungskonzept wurde vom Verein Zahngesundheit Tirol im Zusammenwirken mit der Univ. Zahnklinik
Innsbruck und der damaligen Fachgruppe für ZMK in der Ärztekammer für Tirol (Fachgruppenobmann Dr. Wolfgang
Kopp) entwickelt.
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Der Verein Zahngesundheit Tirol hat seit 2001 in 16 Weiterbildungskursen 540 Prophylaxeassistentinnen ausgebildet.
Das in Tirol entwickelte Konzept zur Pass-Weiterbildung diente mittlerweile dem Gesetzgeber als Grundlage für die
Weiterbildungsordnung zur Prophylaxeassistenz.
So kommt Tirol in der österreichweiten Etablierung der professionellen Mundhygiene unbestritten die
Vorreiterrolle zu.
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Die im Jahre 2013 gesetzlich normierte Aus- und Fortbildungsverpflichtung für zahnärztliche Assistentinnen (ZASS) und
Prophylaxeassistentinnen (PASS) erfordert allerdings ein verstärktes Aus- und Fortbildungsangebot für diese
Berufsgruppen.
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So war es nur konsequent, dass vom Verein Zahngesundheit Tirol mit der Gründung der Tiroler Zahnprophylaxe
Akademie die räumlichen und organisatorischen Voraussetzungen für eine gesetzeskonforme und die Bedürfnisse der
zahnärztlichen Praxen berücksichtigende Aus- und Fortbildung der zahnärztlichen Assistenzberufe geschaffen wurde.
Die Weiterbildung zur ProphylaxeAssistenz